15. Obsthof Bosse
Dr. Bosse Traditionsobst ist ein seit 2011 bestehender seltener, biozertifizierter Landwirtschaftsbetrieb in Sachsen-Anhalt, der ausschließlich ca. 17 ha Streuobstwiesen (ca. 1.500 Bäume) mit traditionellen Methoden aufforstet, naturnah und nachhaltig bewirtschaftet und deren Produkte erfolgreich regional vermarktet. Ebenfalls kümmert sich das Unternehmen um den Sortenerhalt alter Obstsorten und ist stark im Naturschutz und in der Weitergabe des Wissens im Rahmen der Streuobstpädagogik eingebunden.
Das beantragte Projekt umfasst die Sanierung und Erweiterung zweier historischer Gebäude (Öbstlerhaus und Bienenhaus) auf einer ca. 9 ha großen Streuobstfläche, dem „Jakob I und II“. Die Fläche „Jakob“ und die darauf stehenden Gebäude sind sowohl als naturnahe Obstanbaufläche sowie Lager- und Arbeitsräume als auch als Treffpunkt für Interessierte des Naturschutzes und als Weiterbildungszentrum für Streuobstanbau bevorzugt geeignet.
Beide Gebäude, das ursprüngliche „Bienenhaus“ und das „Öbstlerhaus“ sind derart desolat, dass es nicht wieder in den Ursprungszustand versetzt werden konnten.
Mit dem Projekt sollen die Gebäude wiederaufgebaut und erweitert werden und schließlich als Arbeitsräume für Imkerei sowie als Tagungs-, und Schulungs/Forschungszentrum für Fortbildungen zu Imkerei, Bildungstourismus, zum Thema Streuobst und Beweidung genutzt werden. Eine Schauimkerei soll entstehen.
Die Teilfläche „Jakob I“ ist zum Teil FFH-Biotop und beherbergt 400 Bäume, darunter 300 Neuanpflanzungen, überwiegend Hochstämme mit ca. 120 Sorten darunter Raritäten wie Marone, Walnuss, Speierling und Mispel. In das Gelände ist an geschützter Stelle eine Baumschule für Jungbäume und Frischveredlungen integriert. Das Projekt dient der Weitergabe von langjährigen Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und traditioneller Landwirtschaft.