Die Gewinner

Projekte, die durch das Netzwerk Stadt- Land zur Förderung vorgeschlagen sind.

Im Rahmen der durch die EU geförderten Maßnahme zur Zusammenarbeit ist eine Förderung von Studien und kleinen Maßnahmen möglich. Dafür wurden vier Schwerpunkte aufgerufen, die durch innovative Projekte mit Leben gefüllt werden sollen.

Dieses sind im Einzelnen die Schwerpunkte:

  1. Wirtschaftliche Entwicklung
  2. Kulturelles und Soziales
  3. Kommunale Entwicklung
  4. Umwelt und Ressourcenschutz / (Steckbriefe)

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ist der Wettbewerb zur Projektförderung des Netzwerks Stadt-Land inzwischen ein sehr beliebtes Werkzeug geworden, um innovative Ideen für die Entwicklung der ländlichen Räume umzusetzen. So konnten im ersten und zweiten Call 1,1 Mio. Euro für 15 Vorhaben ausgegeben werden. Im dritten Call werden neun Projekte mit einer Summe von ca. 1,5 Mio. EUR gefördert.

1. Call – Wirtschaftliche Entwicklung

Antragsteller: Herr Rupf
Thema des Vorhabens: Honigmanufaktur
Projektort Rumpin (bei Wettin)
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 200.000 EUR

Unsere Imkerei hat 2012 begonnen. Nach unseren Erfahrungen wünscht die Kundschaft Abwechslung im Geschmack. Deswegen haben wir angefangen, experimentell Honige mit hochwertigen Aromen und aromatischen Beigaben anzumischen.

Seit 2015 stellen wir Honig­Brotaufstriche in Kleinstmengen her. Es kommen immer neue Kreationen hinzu. Die Kundenresonanz ist äußerst positiv. Daher sehen wir die Möglichkeit einer Professionalisierung der Zubereitung von hochwertigen honigbasierten Brotaufstrichen und die Vermarktung als regionales Produkt und über Onlinekanäle und regionale Märkte.

Ein weiterer Geschäftszweig ist der Aufbau einer Servicestelle Honiggewinnung und Abfüllung für Kleinimker. Als Kleinimker haben wir selbst die Erfahrung gemacht, dass die Honiggewinnung einen hohen Arbeitsaufwand bedeutet. Eine Teilautomatisierung kann den Aufwand deutlich mindern. Der investive Aufwand sollte viel genutzt werden, um eine Amortisation zu erreichen. Deswegen ist es sinnvoll, das Angebot auf einen breiten Nutzerkreis auszurichten. Mit der Servicestelle eröffnet sich gleichzeitig der Zugang zu regional produzierten Honigen für die eigenen Vermarktungslinien. Dabei stehen auch alternative Möglichkeiten des Leistungsausgleiches über Deputate zur Verfügung, die ggf. die Nutzungsschwelle im Vergleich zu Barkosten generierenden Leistungen senken.

Antragsteller: Stadtler Service Kemberg
Thema des Vorhabens: Erfolgreiche Marktzugänge für Kleinunternehmer in der Regionalentwicklung
Laufzeit des Vorhabens: 15 Monate
Projektort LK Wittenberg
Höhe des Förderbedarfs: 35.000 EUR
Studie – Projekt abgeschlossen

Viele landwirtschaftliche Familienbetriebe und Kleinanbieter scheitern aus Kosten- und Arbeitszeitgründen beim Betreiben einer Internetplattform zur Vermarktung ihrer Produkte. Aus dem gleichen Grund ist auch eine ständige Präsenz auf kleinen Wochenmärkten nicht möglich.

Laut des Abschlussberichtes zur „Regiokiste“ im Jahre 2012 von Hannes Bürckmann hat sich das Verbraucherverhalten in den letzten Jahren verändert. Das zeigt sich durch eine verstärkte Nachfrage nach regionalen Produkten. Dieses veränderte Verhalten beruht auf verschiedene Aspekte. Ein wesentlicher Faktor ist ein verändertes Wertesystem.

„Die Verbraucher sind im Rahmen einer gefühlten zunehmend komplexen, mit Informationen überfrachteten und „unsicheren“ Welt auf der Suche nach Werten, die ihnen helfen, diesen „stürmischen Zeiten“ zu trotzen. Es erfolgt eine Rückbesinnung auf Werte, Inhalte und – als Mittler – Produkte, die Halt, Geborgenheit, Wurzeln und Heimat geben. Diese „Sehnsucht“ können regionale Produkte unter bestimmten Voraussetzungen (Authentizität) erfüllen.“ (Zitatende)

Im ländlichen Raum liegen Liefer- und Empfangspunkte von regionalerzeugten Produkten oft weit auseinander. Mit der Maßnahme soll ein integrierter Lösungsansatz für die Logistik gefunden werden, der sowohl die Bedürfnisse der Erzeuger als auch die Bedürfnisse der Verbraucher berücksichtigt. Daher ist der Lösungsansatz nur durch Zusammenarbeit der Kleinunternehmer und Erzeuger umzusetzen. Durch die Zusammenarbeit entstehen Kooperationen, die auch den Handlungsrahmen der Akteure in der Dübener Heide erweitern.

Ein weiterer Aspekt der Maßnahme soll der Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten sein. Dazu werden innovative Lösungen gesucht, die aus vorhandenen Grundstoffen neue Produkte entstehen lassen, die den Verbraucher begeistern und die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum stärken.
Dieser Lösungsansatz soll so gestaltet werden, dass er auch in andere Regionen übertragbar ist.

2. Call – Kulturelles und Soziales

Antragsteller: Heimatbewegen – Ballenstedt
Thema des Vorhabens: Schiffscontainer
Projektort Ballenstedt
Laufzeit des Vorhabens: 14 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 125.000 EUR
Kleine Maßnahme

Die multiple Ausrichtung dieser Projekte bietet eine gute Grundlage für eine weite Vernetzung und spricht durch die Vielfältigkeit ein ebenso breites Publikum mit ganz individuellen Bedarfen und Lebenssituationen an. Im Labor sollen die Ballenstedter wieder dazu angeregt und motiviert werden, aus ihrer Comfortzone heraus zu kommen, Verantwortung für das Gemeinwesen und die Gestaltung der Zukunftsfähigkeit ihrer Heimat zu übernehmen.

Ziel ist das gemeinsame Entdecken und Umsetzen innovativer  Konzepte des städtischen Zusammenlebens durch: Anregung kritischer Diskussionen zum Thema Nutzung und Gestaltung des öffentlichen (Stadt)Raumes; die Einbindung in den Prozess des Wissenserwerbs und in die Entwicklung von Pilotprojekten; eine Vielzahl von Mitmachformaten zum lebens- und berufsnahen Erfahrungstransfer im Bereich Marketing, Betriebswirtschaft, Handwerk oder Medienkompetenz etc.; die gemeinsame Entwicklung nachhaltiger Lebensvisionen und Einübung von Lebenspraktiken.

Antragsteller: Tierzuchttradition Fischbeck e.V.
Thema des Vorhabens: Schautafeln zur Geschichte der Rinderzucht
Projektort Fischbeck (Altmark)
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 11.000 EUR
Kleine Maßnahme

Der Verein zur Wahrung der Tierzuchttradition in Fischbeck und Umgebung e.V. , welcher im Januar 2018 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Tierzucht insbesondere der Rinderstammzucht aufzuarbeiten, zu wahren und in geeigneter Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zur Umsetzung des Vorhabens hat der Verein von der Gemeinde Wust-Fischbeck mehrere Museumsräume angemietet. Zahlreiche Dokumente und Materialien stehen zur Verfügung. Derzeit lagern diese vorwiegend in Pappkartons verpackt und sollen in den nächsten zwei Jahren entsprechend aufgearbeitet werden. In den kommenden sechs bis acht Monaten sollen ca. zwölf bis vierzehn Schautafeln erstellt werden, auf denen die Schwerpunkte der Tierzucht, insbesondere der regionalen Rinderstammzucht, aber auch der Schweine-, Schaf- und Pferdezucht dargestellt werden. Die Erstellung der Schautafeln soll über das Netzwerk Stadt Land finanziert werden.

Antragsteller:

AWO
Thema des Vorhabens: Zu zweit auf drei Rädern
Projektort Verschiedene paritätische Einrichtungen (AWO; DRK, etc,)
Laufzeit des Vorhabens: 8 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 50.000 EUR
Kleine Maßnahme

AWO-Engagierte ermöglichen mit E-Rikschas Senior*innen Natur, Kultur und neue sowie bekannte Ort zu erfahren. Die Zielgruppe profitiert durch die neugewonnene Mobilität von einer eindrucksvolleren, gesundheitsfördernden Erweiterung des klassischen Besuchs- und Begleitdienstes. Die Einrichtung wird entlastet, da die projektbeteiligten Bewohner*innen durch Engagierte betreut werden und durch den Ausflug an der frischen Luft geistig wie körperlich gefördert werden. Somit sind sie nach Beendigung der Fahrt zufriedener und fühlen sich belebter. Die Einrichtung und die AWO erhält durch das Alleinstellungsmerkmal innerhalb Sachsen- Anhalt zudem positive mediale Aufmerksamkeit.

Die Anmeldung erfolgt über Listen in der Einrichtung. Dort können sich die Betreuten mit ihrem Wunschreiseziel eintragen. Die Anschaffung von einer E-Rikschas würde es bis zu 7 bis 12 Engagierten ermöglichen am Projekt teilzunehmen.

Antragsteller: Frau Daries
Thema des Vorhabens: Sanierung Scheune
Projektort Kalbe Milde
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 200.000 EUR
Kleine Maßnahme

Das ehemalige Objekt Wassermühle soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Mit der Umnutzung sollen im Haus I schwerpunktmäßig ein Hotel/ Restaurant und die Scheune als Veranstaltungsort bis zu 200 Personen entstehen, welches mit seinen 3000 qm Grundstücksgröße ein großes Potential für vielseitige Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten bietet. Durch den großen Saal und der vorhandenen restaurierten Scheune besteht die Möglichkeit für Familien- und Betriebsfeiern, Hochzeiten, Jubiläen. Größere Veranstaltungen mit den ortsansässigen Vereinen u.a. mit dem Kultur- und Heimatverein Kalbe (Milde) e.V., das Burgfest und die Kalbenser Kulturnacht, mit dem Verein „Künstlerstadt Kalbe e.V“ das Potentiale Festival, das Brucca Festival oder das Theaterfestival können organisiert werden. Die vorhandene Staustufe der Milde zur soll zur Energiegewinnung genutzt werden. Damit würde ein Teil der benötigten Energie aus der Wasserkraft klimaneutral gewonnen werden und für die Bewirtschaftung des Objekts genutzt werden.
Im Haus IV „Stallgebäude“ soll ein Pferdestall ausgebaut werden. Hier wird eine Zusammenarbeit mit der vor Ort befindlichen Medianklinik eine Kooperation angestrebt. Ziel dieser Maßnahme ist die Erweiterung des Angebotes der Klinik mit therapeutischen Reiten. Für das Angebot steht eine anliegende Wiese zur Verfügung.
Der Innenhof soll für Außenveranstaltungen wie Markttage, Burgfest, Mühlentag etc. genutzt werden.

Antragsteller: Kirchgemeinde Rodensleben
Thema des Vorhabens: Sanitärcontainer
Projektort: Rodensleben
Laufzeit des Vorhabens: 17 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 60.000 EUR
Kleine Maßnahme

Es ist angedacht, den vorhandenen Container in der Kirche Rodensleben zu erweitern und so für unsere Erfordernisse zu ergänzen. Wir sehen darin eine Bereicherung unserer Kirchenarbeit und würden gern nachfolgende Ziele umsetzen:

  • Zusammenhalt in der Ortschaft weiter stärken
  • Kulturlandschaft bewahren und erweitern
  • Lebensqualität steigern, Gemeinschaft lebendig halten
  • Ausrichtung der Zukunft auf den ländlichen Raum, indem ein attraktives Lebensumfeld in Klein Rodensleben geboten wird.

So ist geplant, den ausgebauten Container zukünftig, neben den Gottesdiensten in kalten Wintermonaten, auch für Lesungen von Autoren, Gesangsnachmittage, unterschiedliche Treffen für Jung und Junggebliebene, Lesestunden mit der Kita, Bastelangebote für alle Generationen sowie als Versorgungspunkt bei Konzerten in der Kirche zu nutzen.

Antragsteller: Dübener Heide e.V. (Gräfenhainichen)
Thema des Vorhabens: Heimat erforschen
Projektort: Dübener Heide
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 79.200 EUR
Kleine Maßnahme

Das Projekt beinhaltet zwei zentrale Ziel- und Maßnahmenstränge. Zum einen der Aufbau einer professionell begleiteten neuen Arbeitsstruktur der Heimatforscher/innen, zum anderen die Entwicklung eines offenen kulturellen Formates von gemeinsamen kulturellen Aktivitäten, in denen regionalgeschichtliches Wissen mit einfließt. Kulturarbeit wird in der Dübener Heide wieder mit einem strategischen Ansatz kontinuierlich betrieben und bringt „ Ermöglichungs-lmpulse“ für Menschen/ Macherinnen/ Gruppen und Vereine Gewinnung von Erkenntnissen im Bereich Kultur und Soziales, die regional wie landesweit genutzt werden können Förderung des sozial-kulturellen Zusammenlebens von Zugezogenen und Altbewohner.

Antragsteller: Karin Böhme
Thema des Vorhabens: Multimedia und 3 Workshops
Projektort Neuragocci/ Saaletal bei Halle
Laufzeit des Vorhabens: 17 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 100.000 EUR
Kleine Maßnahme

Mit dem Projekt „AnsprechBar“ soll ein Aktionszyklus ins Leben gerufen werden. „Ansprechbar“ soll damit zugleich als Netzwerkstelle etabliert werden.
Der Initiatorin geht es darum Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, dass das kreative Potential mit und für in der Region ansässigen Künstlern und Akteuren in der Region spürbar wirksam wird. Dazu soll eine Netzwerkstelle entstehen, von der aus die hier lebenden Künstler und Gestalter die aktuellen Entwicklungen und Prozesse aktiv begleiten, neue Kooperationsmodelle installieren und gemeinsam mit der Bevölkerung kreatives Arbeiten umsetzen können.
Kunst und Kreativität im ländlichen Raum zu etablieren und zu kommunizieren soll dazu beitragen, die Attraktivität des ländlichen Raumes zu erhöhen, zum einen durch die Erlebbarkeit vor Ort, zum anderen durch den Dialog mit der Bevölkerung in gemeinsamen Aktionen, Projekttagen, Ausstellungen und Events.
Mit dem Aktionszyklus „AnsprechBar“ soll in der ehemaligen Mineralwasserfabrik in genreübergreifenden Projekten, in denen alte und neue Methoden und Medien genutzt werden, eine zeitgemäße kulturelle Infrastruktur initiiert und etabliert werden, die eine neue Form kultureller Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene schafft.

Antragsteller: Domersleben e.V.
Thema des Vorhabens: Thematischer Kinderspielplatz
Projektort Domersleben
Laufzeit des Vorhabens: 7 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 13.500 EUR
Kleine Maßnahme

Der Schafstall ist das kulturelle Zentrum in Domersleben. Der FV möchte die zugehörige Freifläche (ca. 40×50 Meter) so gestalten, dass sie für alle Altersgruppen im Dorf zum beliebten Treffpunkt wird. Kernstück soll ein thematischer Kinderspielplatz sein, der auf spielerische Weise die Geschichte des Dorfes erlebbar macht. Für die Jugendlichen soll Platz für Kommunikation und sportliche Aktivitäten entstehen, analog für die Senioren. Im Dialog mit einem Planer und allen beteiligten soll eine Planung entstehen, die 2021 über LEADER umgesetzt wird.

Antragsteller: Heimatfreunde e.V.
Thema des Vorhabens:

Konzept zur Nutzung und zur baulichen Umsetzung/Gestaltung des alten Konsumgebäudes in Niegripp als Begegnungszentrum, Hofladen, Heimstätte des Vereins, Kreativwerkstatt

Projektort: Niegripp
Laufzeit des Vorhabens: 6 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 19.700 EUR
Studie

Ein Traum der Niegripper ist es, ein Begegnungszentrum für Niegripp zu schaffen, das von möglichst vielen Menschen, von Jung bis Alt, von Alteingesessenen bis Zugezogenen als Projekt-, Kreativ- u. Ideenschmiede genutzt wird. So soll das Gebäude des alten Konsums erhalten und in einen Ort verwandelt werden. Der Gedanke, die Nahversorgung der Niegripper zu gewähr­ leisten, ist den Niegrippern dabei in Zukunft sehr wichtig.
Auf dem Gelände der Kirche unter dem alten Baumbestand finden seit einigen Jahren Dorffeste statt. In Symbiose mit den Events an der Kirche, in enger Zusammenarbeit mit der ev. Kirchengemeinde, soll der Konsumkomplex zentral eingebunden werden und z.B. durch eine eingebaute Küche und öffentliche Sanitäranlagen, einen deutlichen Nutzungsmehr wert ganzjährig ermöglichen.
Im Angebot des Dorfladens zur Grundversorgung soll hauptsächlich eine Bündelung von regional en Produkten stattfinden. Ein Informationsstand für den Elbe-Rad -Tourismus soll das Angebot ergänzen. Gleichzeitig könnten multifunktionale Räumlichkeiten geschaffen werden, die von ortsansässigen Vereinen genutzt werden, die keinen eigenen Versammlungsraum haben.
Die Etablierung der Schulbibliothek, die derzeit aus Platzmangel in der Grundschule Niegripp nicht zugänglich sein kann, soll hier ebenfalls einen Platz finden. In Kooperation mit dem Pelikan e.V., der zusammen mit dem Heimatverein in Niegripp schon einen Schreibkreis für Kinder gegründet hat, könnten hier auch die Schreibwerkstatt, incl. Leseabende durchgeführt werden.

Antragsteller: Fam. Dietrich
Thema des Vorhabens: Stadt- Land- Festival
Projektort Zappendorf
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 69.700 EUR
Kleine Maßnahme

Mit dem Ziel, die dörfliche Gemeinschaft in Zappendorf zu stärken und Impulse für die weitere Entwicklung der Strukturen (Stadt-Land-Beziehungen, Tourismus, wertschätzender Umgang in der Nachbarschaft, Synergien mit Akteuren in umliegenden Dörfern) zu geben, möchten wir 2021 erstmalig das Stadt-Land-Kunst-Festival Zappendorf durchführen.

Unter Einbeziehung der Bürger von Köllme, Müllerdorf und Zappendorf streben wir gemeinsam mit Kreativen (Künstlern aus Halle und dem Saalekreis, Studenten der Burg Halle) die Entwicklung eines Kunst-Pfades durch Zappendorf (…) an, der für die Einwohner und die Gäste unserer Dörfer gleichermaßen attraktiv ist. Er soll das Ergebnis eines gemeinsamen Prozesses (2020-2021) und eines zweiwöchigen Workshops in Zappendorf im August 2021 sein. Der Workshop und das Festival finden in und um die Wassermühle Zappendorf und die ehemalige BHG, auf umliegenden Streuobstwiesen und Plätzen unseres Dorfes statt.

Die Vorbereitungen dazu werden 2020 mit einem Kuratorium aus drei Künstlern und einem Koordinator starten. 

Antragsteller: Obsthof Kühlmann
Thema des Vorhabens: Ausbau Hofladen und Seminarraum zur Förderung des Ländlichen Raumes
Projektort: Wienrode
Laufzeit des Vorhabens: 14 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 106.000 EUR
Kleine Maßnahme

Über dem geplanten Hofladen wird ein Seminarraum mit einer Gesamtgröße von ca. 50 m2 entstehen. In diesem großzügigen Raum werden diverse Angebote der Praxis Seelenwohl stattfinden. Geplant sind verschiedene Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, z.B. Lernangebote gesunde Lebensweise, Kräuterkurse, Sportan-gebote, kreative Bastelangebote.
Durch die umfassenden Angebote und fachliche Kompetenz der Praxis Seelenwohl erhoffen wir uns für alle Mitmenschen aus der Umgebung einen Ort zu schaffen, um interessante und wissenswerte Themen zu vermitteln. Ebenso werden wir die Räumlichkeiten für Seminare „Alles über den gesunden Apfel“ sowie ,,Verarbeitung und Herstellung verschiedener Produkte“ anbieten. In der Vergangenheit fanden bei uns schon verschiedene Projekte mit Schulklassen und Kindergruppen statt. Dies möchten wir weiter ausbauen.

Antragsteller: Diakonie
Thema des Vorhabens: Migrantenbetreuung
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Projektort: Halberstadt
Höhe des Förderbedarfs: 59.935 EUR
Kleine Maßnahme

Das geplante Vorhaben soll grundsätzlich einen Beitrag zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung der Klientel beitragen. Darüber hinaus sollen real existierende und gefühlte Barrieren zwischen Jugendlichen verschiedener Herkunftsländer abgebaut und ein auf gegenseitigem Respekt beruhendes Miteinander gefördert werden. Auch verfolgt das Vorhaben das Ziel, sinnvolle Freizeitmöglichkeiten für die Zielgruppe zu schaffen, die sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientieren. Darüber hinaus sollen Kooperationen mit im Quartier wirkenden Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen und Vereinen aus- und aufgebaut werden. Des Weiteren soll der Drogenproblematik entgegengewirkt und Handlungsalternativen aufgezeigt werden. Auch wollen wir die bereits bestehende Frauengruppe, welche sich aus älteren SpätaussiedlerInnen zusammensetzt, in das Projekt integrieren. Die Frauen sollen mit Jugendlichen und Kindern unterschiedlicher Herkunft zusammengebracht werden um das gegenseitige Verständnis und Hilfsbereitschaft zu fördern.

Antragsteller: Hanse
Thema des Vorhabens: Beerenmix- Ernährungs-, Bewegungs-, Natur-  und Geschichtsprojekt unterstützt  durch  smarte Geräte
Projektort: Gemeinde Hohe Börde
Laufzeit des Vorhabens: 18  Monate
Höhe des Förderbedarfs: 10.000 EUR
Kleine Maßnahme

Das Projekt BeErEN – Mix ist ein Projekt zu den Themen Diversität, Bewegung, Ernährung, Entwicklung und Natur. Es fördert die Selbstständigkeit von Menschen im ländlichen Raum durch Hilfe zur Selbsthilfe. Durch Veranstaltungen vor Ort sollen die eigene· Identität aufgezeigt, verinnerlicht und die Gemeinschaft im ländlichen Raum stärker in den Vordergrund treten. Teilnehmer sollen einen persönlichen Bezug zur Geschichte des Wohnortes und der Region erhalten und gleichzeitig die Familienwurzeln ergründen. Das Ganze wird durch eigene Erfahrungen ergänzt.

3. Call – Kommunale Entwicklung

Antragsteller: Gemeinde Hohe Börde
Thema des Vorhabens: Co Working Center
Projektort: Nordgermersleben
Laufzeit des Vorhabens: 12 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 187.246 EUR
Kleine Maßnahme

Die Koordinierung von Familie und Beruf stellt insbesondere in ländlichen Gebieten eine besondere Herausforderung dar.

Weite Wege zur Arbeit in das Umland, verbunden mit Stau’s und Verlust an wertvoller Freizeit sollen mit der Errichtung eines Co-Working-Centersals im ehemaligen Schulgebäude im Ortsteil Nordgermersleben Pilot­ Projekt vermieden werden.

Aufgrund von hohen Mietkosten und entsprechendem Platzmangel entstehen im urbanen Bereich viele neue Konzepte des Co-Working. Dabei werden Funktionsräume, wie beispielsweise Büroflächen, nicht mehr von einer Firma vollständig genutzt, sondern einzelne Arbeitsplätze temporär oder langfristig vermietet. Diese Idee soll in den ländlichen Raum adaptiert werden.
Großes Potenzial für Vernetzung im ländlichen Raum und zwischen Land und Stadt

Antragsteller: Stadt Kroppenstedt
Thema des Vorhabens: Co Working Space
Projektort: Kroppenstedt
Laufzeit des Vorhabens: 18 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 200.000 EUR
Kleine Maßnahme

Der angestrebte Co-Working Space mit Raum für Gründer wird vorerst auf einem Teil der ersten Etage umgesetzt und kann bei einem Projekterfolg jederzeit erweitert werden. Das neue Zentrum soll Selbstständigen und Horne-Office-Arbeitern einen regionalen Schreibtisch mit Glasfaseranschluss zum Arbeiten bieten und Chancen für branchenübergreifende Netzwerke zwischen den Nutzern geben. Durch die verschiedenen Nutzungseinheiten besteht auch die Möglichkeit, ein „Start-Up“ in einer festen Einheit unterzubringen. Durch die günstigen Voraussetzungen werden Gründungen in dieser ländlichen Region gefördert und bei möglichen Erweiterungen der Unternehmen sind diese bereits fest in das gemeindliche Leben verankert, so dass eine Abwanderung in größere Zentren unwahrscheinlicher ist. Der Austausch zwischen den verschiedenen Nutzern erfolgt über die geplanten Gemeinschaftsräume. Für die Nutzer steht ein repräsentativer Besprechungs- und Präsentationsraum zur Verfügung. Durch die gemeinsame Nutzung werden Ressourcen gespart und gleichzeitig notwendiger Raum für Kundengespräche und Produktpräsentation vorgehalten.

Möglichkeit auch der Vernetzung von verschiedenen Gewerken und damit großes Potenzial für Vernetzung im ländlichen Raum und zwischen Land und Stadt.

Antragsteller: Kirchgemeinde Bitterfeld
Thema des Vorhabens: Planungsleistung Umbau Kirche
Projektort: Bitterfeld
Laufzeit des Vorhabens: 12 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 98.264 EUR
Kleine Maßnahme

Die Stadtkirche Bitterfeld ist von der Größe, dem Erhaltungszustand, der Lage und zukünftig möglichen Raumangeboten her fähig, das kommunale kulturelle Zentrum der Stadt Bitterfeld sowie der umgebenden ländlichen Region darzustellen. Die Stadtkirche ist derzeit Ober-zentrum für größere Veranstaltungen, Gottesdienste und z.B. Ausstellungen. Dies gilt es auszubauen durch die Konzentration der Aktivitäten der Kirchengemeinde in der Stadtkirche. Weiter sind diese Aktivitäten mit örtlichen Partnern innovativ zu vernetzen (Diakonieverein, Kreismuseum, Kreismusikschule, Galerie, Stadt).

Antragsteller: Benndorfer Wohnungsgesellschaft
Thema des Vorhabens: Ladeinfrastruktur
Projektort: Benndorf
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 199.770 EUR
Kleine Maßnahme

Die 6 Elektromobilstationen und 3 Ladesäulen sind für eine breite Bevölkerung nutzbar (Junge Familien – E-Fahrräder, Autos, Senioren – E-Rollstühle).
Ein Elektrofahrzeug-Sharing-Konzept soll die Möglichkeiten der Nutzung von Elektrofahrzeugen erleichtern. Somit ergeben sich Möglichkeiten für Firmen Ihren Geschäftsbereich zu erweitern. Daraus ergibt sich eine höhere Attraktivität der Gemeinde Benndorf und eine stärkere Mieterbindung der Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH. Die beschriebenen Maßnahmen sollen durch regionale Firmen durchgeführt, betrieben und gewartet werden. Damit werden Arbeitsplätze gesichert. Mit der Einbindung in das Intranet der Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH wird ein weiterer Schritt zur Digitalisierung der Wohnungen vorangetrieben.

Antragsteller: Kirchgemeinde Bitterfeld
Thema des Vorhabens: Planungsleistung Umbau Kirche
Projektort: Bitterfeld
Laufzeit des Vorhabens: 12 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 98.264 EUR
Kleine Maßnahme

Die Stadtkirche Bitterfeld ist von der Größe, dem Erhaltungszustand, der Lage und zukünftig möglichen Raumangeboten her fähig, das kommunale kulturelle Zentrum der Stadt Bitterfeld sowie der umgebenden ländlichen Region darzustellen. Die Stadtkirche ist derzeit Ober-zentrum für größere Veranstaltungen, Gottesdienste und z.B. Ausstellungen. Dies gilt es auszubauen durch die Konzentration der Aktivitäten der Kirchengemeinde in der Stadtkirche. Weiter sind diese Aktivitäten mit örtlichen Partnern innovativ zu vernetzen (Diakonieverein, Kreismuseum, Kreismusikschule, Galerie, Stadt).

Antragsteller: Fam. Müller Neulingen-Arendsee
Thema des Vorhabens: Genusslabor/Dorfküche
Projektort: Neulingen
Laufzeit des Vorhabens: 7 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 188.600 EUR
Kleine Maßnahme

Für die Herstellung von Produkten „Aus dem Garten, für den Garten und sonstiges Allerlei“ soll ein „Genusslabor“ als Vorbereitungsküche/ Dorfküche eingerichtet werden. Mit Unterstützung verschiedener Fachkräfte werden mittels alter traditioneller Herstellungs- und Haltbarmachungsmethoden (u.a. einkochen, einsalzen, fer mentieren, trocknen) moderne Produkte entstehen, die mit der Philosophie der weltweiten Kampagne „slowfood“ * übereinstimmen. Mit dieser Maßnahme wird die Stärkung der Eigenkräfte des ländlichen Raums Altmark unterstützt und die Schaffung von Einkommensquellen gefördert, für die Zukunftssicherung ländlicher Gemeinden und für die Unterstützung einer nachhaltigen Landnutzung.

Antragsteller: Mitteldeutsche Bewegungsschule
Thema des Vorhabens: Mobile ländliche Bewegungsschule
Projektort: Sachsen-Anhalt weit
Laufzeit des Vorhabens: 6 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 48.800 EUR
Kleine Maßnahme

Mit Hilfe des Bewegungsmobils soll vor Ort Demonstration und Schulungsangebote die Möglichkeit zur Bewegungsunterstützung von wahrnehmungs- und bewegungs-beeinträchtigten Menschen aufgezeigt werden. Durch die Ausstattung des Bewegungsmobils mit Hilfsmitteln und Schulungsmaterial entsteht die Unabhängigkeit von räumlichen Bedingungen in den Veranstaltungsorten. Zusätzlich kann auch am Fahrzeug der Ein- und Ausstieg geübt werden, was im Rahmen der Erhaltung von Mobilität für wahrnehmungs- und bewegungsbeeinträchtigten Menschen eine große Rolle spielt.
Die unterstützenden und zu schulenden Personen stammen aus dem sozialen Umfeld der unterstützungsbedürftigen Personen.
Das bedeutet, dass es sich bei den unterstützenden Personen sowohl um Freunde aus einem Verein, der Religionsgemeinde, Chor, FFW als auch um Nachbarn, freiwillig Engagierte, auch Migranten, Dorfkümmerer, Verwandte und/oder pflegende Angehörige handeln kann.

Antragsteller: Stadt Freyburg
Thema des Vorhabens: Verbesserung der E-Mobilität in ländlichen Räumen
Projektort: Freyburg, Schleberoda
Laufzeit des Vorhabens: 23 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 152.429 EUR
Kleine Maßnahme

Um weitere Landflucht zu verhindern und Dörfer wieder zu beleben, ist es erforderlich, die dörfliche Mobilität komplett neu zu denken. Nur wenn gesichert ist, dass Kinder ihre Schule, Freizeitaktivitäten und Freunde erreichen können, ohne ständig von den Eltern gefahren zu werden, werden sich junge Familien gern in Dörfern niederlassen. Das Gefühl, jederzeit mobil sein zu können, ist ein zentrales Bedürfnis der Menschen und darf, will man die ländlichen Strukturen stärken, nicht auf die urbanen Regionen beschränkt sein. Dies ist die Grundlage dafür, Mobilität auf dem Land neu zu denken.

Ziel des Projekts ist die Entwicklung und nach einer Testphase im Burgenlandkreis ein bundesweiter Einsatz einer App, die Termine der Dorfbewohner bündelt, um die Infrastruktur im Dorf zu verbessern. Es soll erprobt werden, ob die Umleitung von Mitteln des ÖPNV in die Förderung des dörflichen Gemeinschaftsverkehrs eine Perspektive für die Zukunft sein kann. Mithilfe zweier für das Dorf angeschafften Elektrofahrzeuge unterschiedlicher Bauart (ein reines Personenfahrzeug und ein Fahrzeug mit einem größeren Laderaum) soll ein praktischer Test durchgeführt werden. Ein zu erzielender Nebeneffekt ist gleichzeitig die Stärkung sozialer Strukturen durch die stärkere Vernetzung der Dorfbewohner. Damit ist die Verhinderung weiterer Landflucht resp. Umkehr der Landflucht in Richtung Zuzug, Steigerung der Attraktivität des ländlichen Lebens, die Veränderung der dörflichen Mobilitätsgewohnheiten, die Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Reduzierung des C02-Ausstoßes, die Nutzung alternativer Energien, die Erhöhung innerdörflicher Kommunikation und des ländlichen Zusammenhalts sowie die Vorbereitung dörflicher Strukturen für das Autonome Fahren angestrebt.

Antragsteller: Helionat
Thema des Vorhabens: Energie in Bürgerhand
Projektort: Altmark
Laufzeit des Vorhabens: 24 Monate
Höhe des Förderbedarfs: 195.695 EUR
Studie

Erneuerbare Energien tragen zum Klima- und Umweltschutz bei und sind nachhaltig, damit erbringen sie auch einen Nutzen für Artenvielfalt. Das Projekt setzt sich aus mehreren Teilprojekten zusammen, die unterschiedliche Innovationsgrade aufweisen, die aber im Kern als Projektentwicklungen ausgelegt sind, die zur konkreten großtechnischen Umsetzung führen sollen: durch die Nutzung der Solarenergie (Teilprojekt 1) oder bisher ungenutzter Holzfraktionen (Teilprojekte 2-4). Die Projektrealisierung unter Einbindung verschiedenster Akteure der Region, die Energieversorgung unterschiedlicher Abnehmer und das Stoffstrommanagement (Holzheizwerk) führt zu einer intensiven Vernetzung auch mit Nachbarregionen (Stadt/Land). In allen Fällen geht es darum, die Bürgerenergie zu einem Faktor zu machen, der die ländliche Wirtschaft stärkt.

4. Call – Umwelt und Ressourcenschutz

Antragsteller:

Stadt Zörbig

Thema des Vorhabens:

Konzept der Immenstat

Projektort:

Zörbig

Laufzeit des Vorhabens:

24 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

45.360 EUR

Kleine Maßnahme

Zörbig und seine Ortsteile sind ländlich geprägt. Kleingärten, Häuser mit Garten, ein historischer Grüngürtel, ein starkes Vereinsleben und vieles mehr prägen diese Kleinstadt. In diesem Bewusstsein verfolgt die Stadt mehrere Konzepte, diesen grünen Ansatz zu unterstützen:

  • Spendenaktion zur Pflanzung von weiteren Bäumen im gesamten Stadtgebiet zur Behebung von Trockenschäden und Erhöhung des (resistenten) Baumbestands. Diese Aktion erfolgt zusätzlich zu regulären Pflanzungen (A- und E-Maßnahmen, etc.);
  • Kulturelles Erbe bewahren: Etablierung von Obstbaum-Alleen sowie Streuobstwiesen in vorangegangenen Projekten. Hierbei nachhaltige Pflege, Sichtung und Bewertung des Zustands der Flächen prüfen;
  • Wiedereinführung des Schulgartens nach mehreren Jahrzehnten im Gelände und in Kooperation mit einem Kleingartenverein. Hier soll den Grundschülern im praktischen Unterricht neben Sachkunde auch Ethik, usw. beigebracht werden,
  • Einbindung von Blühwiesen in vorhandene Grünflächen, um einerseits ökonomische Vorteile durch geringere Mahd als auch ökologische und psychosoziale Vorteile im gesamten Stadtgebiet zu erreichen. Als Vorbild gilt das Programm „Städte wagen Wildnis“ (https://www.staedte-wagen-wildnis.de/) im Oberzentrum Dessau;
  • Reduzierung der Mahdfolgen auf kommunalen Grünflächen, damit sich Natur entfalten kann und die Intensität der Bewirtschaftung reduziert wird;

kooperativ zu den vorgenannten Projekten die Etablierung von Immeninseln im gesamten Stadtgebiet in Kooperation mit dem Verein Kleinfolgenreich e. V. und der Imkerei Immenwohl.
Das Konzept der Immeninsel ergänzt die Aspekte der Flora mit den Aspekten der Fauna und bildet damit eine Abrundung als auch Hinführung der vorgenannten Projekte zum Ziel, der lebendig erlebbaren Natur im Kleinstadt- und Dorfcharakter Raum zu geben.
Das Projekt startet zunächst im Grundzentrum der Stadt, dem Ortsteil Zörbig. In drei beispielgebenden Standorten wird den Bürgern die Möglichkeit aufgezeigt, eine vorbildliche Honigbienenhaltung (ImmenKodex) mit der Förderung der Wildbienen (einschließlich Erdbienen) und anderen Insekten durch geeignete Nisthilfen und ein vielfältiges Blütenangebot an einem Ort erlebbar zu machen.

Antragsteller:

Obsthof Lampadius

Thema des Vorhabens:

Sanierung Apfelanlage

Projektort:

Aschersleben

Laufzeit des Vorhabens:

22 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

148.868 EUR

Kleine Maßnahme

Projektziel ist eine wirtschaftlich tragfähige BIO Bewirtschaftung der historischen Apfelanlage Lampadius in Aschersleben unter den besonderen Anforderungen des Klimawandels. Mit einer Gesamtfläche von 7.674qm auf 2 Flurstücken und einem Bestand von circa 730 Viertel und Halbstamm-Apfelbäumen verteilt auf 40 verschiedene Sorten, ist die Apfelplantage der Familie Lampadius seit Ihrer Umstellung auf BIO Bewirtschaftung im Jahre 1992 (GÄA Sachsen-Anhalt) ein äußerst wertvoller Lebensraum geworden. Neben (Sing-)Vögeln, Kleinsäugern und Reptilien finden hier auch Insekten ihre Nahrungs- und Rückzugsräume. Ziel der Maßnahme soll es nun sein, die Obstplantage zukunftsfit zu machen. Nur so können die multiplen Anforderungen der Besitzer an die Fläche (Anpassung an den Klimawandel, Erhalt und Verbesserung der Biotopfunktion, Umweltbildungseinrichtung, wirtschaftliche Tragfähigkeit) unter einen Hut gebracht werden. Die Handlungsfelder umfassen dabei Testreihen für Bodenverbesserungsmaßnahmen. Mit 4 verschiedenen Methoden soll versucht werden, die Wasser- und Humusbindung im Boden zu verbessern. Ziel ist es, die Vitalität der Bäume zu verbessern und den Pflegeaufwand (Wässern) zu vermindern. So sind sie gegen Hitzestress besser gewappnet. Da Humus zu 58 % aus Kohlenstoff besteht, wird eine Humusanreicherung im Boden auch zu einer hohen C02 Bindung führen und könnte damit ein wichtiges Tool zur Verlangsamung des Klimawandels werden.
Testreihen klimaangepasste Obstgehölze. Mit dieser Aktion soll das Arten- und Sorten-spektrum von Obstgehölzen auf der Plantage erhöht und diese Gehölze hinsichtlich ihrer Vitalität auf trocken bis heißen Lössstandorten bewertet werden.
Durch Ansaat soll das Nahrungs- und Lebensraumangebot für Insekten erweitert und die Biodiversität erhöht werden. Die Maßnahme schließt an die laufenden Kampagnen zur Sensibilisierung für das Insektensterben an und schafft eine gute Basis für Vernetzungsarbeiten und Umweltbildung.

Eine einfache Beobachtungsstation soll inmitten der Plantage errichtet werden. Diese erlaubt es, wettergeschützt Vögel und Insekten zu beobachten, Netzwerktreffen durchzuführen, Umweltbildungsveranstaltungen durchzuführen oder Informationsmaterialien auszustellen.

Das gewonnene Wissen soll für Landbewirtschafter in vergleichbarer Situation verfügbar gemacht werden, Erfahrungen sollen bei 3 Netzwerktreffen geteilt werden, ein Abschlussbericht wertet die in den Testreihen gewonnen Daten aus. Es wird angestrebt, den Abschussbericht als Fachartikel aufzubereiten und ein einem einschlägigen Fachorgan zu veröffentlichen. Ziel ist es, einen wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Weg des extensiven Obstbaus unter den besonderen Anforderungen des Klimawandels aufzuzeigen.

Antragsteller:

Regionalverein Gartenfreunde Naumburg

Thema des Vorhabens:

Studie zu Kleingärten

Projektort:

Naumburg und Umgebung

Laufzeit des Vorhabens:

23 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

80.000 EUR

Studie

Die Studie soll exemplarisch ca. 12 ausgewählte Kleingartenanlagen mit einer Gesamtfläche von ca. 33ha untersuchen und konkrete Potenziale, Zielstellungen und Maßnahmen herausarbeiten. Es gilt gleichzeitig zu prüfen ob und wie deren Wirkung auf den gesamten Regionalverband übertragbar ist. Das Ergebnis dieser Arbeit soll den Mitgliedsvereinen aber auch kommunalen Entscheidungsträgern als Arbeitspapier/ Leitfaden der nächsten 5-15 Jahre zur Verfügung stehen.

Neben der Entwicklung eines ökologischen Netzwerkes der Zukunft soll ein optimiertes und planbares Flächen- und Ressourcenmanagement den Vereinen helfen, wirtschaftliche und finanzielle Risiken zu erkennen und zu bewerten.

Antragsteller:

Genossenschaft in der Heilstätte Harzgerode e.G

Thema des Vorhabens:

Geländegestaltung

Projektort:

Naumburg und Umgebung

Laufzeit des Vorhabens:

16 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

75.567 EUR

Kleine Maßnahme

Die Erarbeitung und praktischen Umsetzung eines Konzeptes zur Gestaltung und Zonierung des 21 ha großen Wald- und Wiesengeländes nach den Prinzipien der Permakultur ist Kernpunkt des Vorhabens. Angestrebt wird die Kooperation mit dem Permakultur Institut e.V. und der Permakultur Akademie, eine positive Resonanz beider Institutionen liegt bereits vor. Ziel ist es, artenreiche Lebensräume zu gestalten und neue Habitate für Flora und Fauna zu schaffen. Eine wichtige Aufgabenstellung ist auch eine dem Klimawandel angepasste Wiederaufforstung eines toten Fichtenwaldes. Kräuterspiralen, großzügige Blühstreifen sowie Wasserspeicher und der Ausbau eines Bewässerungssystems runden das Konzept ab.

Antragsteller:

Gemeinde Edersleben

Thema des Vorhabens:

Edersleben Netzwerk bunt

Projektort:

Edersleben

Laufzeit des Vorhabens:

24 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

34.900 EUR

Kleine Maßnahme

Im Projekt für die Renaturierung von insgesamt 3 Hektar Blühstreifen und leerstehenden Gärten wird von der Gemeinde eingereicht. Unsere Gemeinde möchte ein zusätzliches Mosaik von Naturgrün schaffen. Mit einem Netzwerk von Bündnispartnern, die großenteils in Eigenleistung (BUND, Freiwillige, Vereine, Kindergarten) die genannten Flächen von „Todesstreifen“ wieder in Lebensräume verwandeln.

Der Netzwerk-Effekt setzt bereits jetzt während der Diskussionsphase ein. Das darf als vielversprechendes Zeichen gelten.

Ein für alle offener, transparent arbeitender Koordinierungsrat, bestehend aus dem Projektinitiatoren und weiteren Freiwilligen soll die Arbeiten planen und organisieren. Eine zeitnahe und interessante Dokumentation erfolgt in den Schaukästen der Gemeinde und auf einer neu zu schaffenden Internetseite.

Der gewollte Nebeneffekt dieses Projekt wird eine deutliche Verstärkung des sozialen Zusammenhalts im Dorf sein, über Altersgrenzen und politische etc. Vorlieben hinaus. Gerade in/nach Corona-Zeiten haben wir das dringend nötig. Vereinzelte gemeinsame Aktionen wie Frühjahrsputz haben in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass dieser Zusammenhalt gewollt wird. Die Projektbezeichnung NETZWERK BUNT bezieht sich darauf – auf die Stärken einer vernetzten Gemeinschaft, die ihr Umfeld bunter gestalten kann, weil sie will.

Antragsteller:

Evangelische Akademie

Thema des Vorhabens:

Der Fläming blüht

Projektort:

Flämingregion

Laufzeit des Vorhabens:

24 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

172.760 EUR

Kleine Maßnahme

Förderung der biologischen Vielfalt im Gebiet des Naturparks durch die Eigentümer und Nutzer diverser Flächen (Agrarflächen, Wald, kommunale Flächen, Friedhöfe, Freiflächen in Unternehmen, private Gärten und Anlagen…) mithilfe unter qualifizierter, zielgruppen-gerechter Beratung und fachlicher Begleitung durchgeführter geeigneter Maßnahmen. Die Beteiligung der Bürger/innen und Unternehmer/innen, Kirchengemeinden sowie Kommunen wird durch ein Signet jeweils vor Ort gewürdigt und in geeigneter digitaler Form veröffentlicht. Im Prozess wird eine Kultur des selbst Gestalten Könnens gefördert, die ein Denken jenseits von Förderperioden und –Programmen stützt und neue Allianzen knüpft. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um Maßnahmen zu prüfen und ggfs. anzupassen und eine Versteigung in der Region vorzubereiten.

Das Projekt ist ein Kommunikations- und Bildungsangebot im Themenfeld Naturschutz für die Region und wird kooperativ gesteuert und begleitet. Hierfür braucht es einen Projektbeirat, der neben den Kooperationspartnern weitere Akteure (siehe oben) auf Augenhöhe einbezieht. Unter Beachtung der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Ziele der Partner (die z. B. bei Kommunen andere sind als bei Landwirten, bei Verbänden andere als bei Privatpersonen usw.) erlaubt das gemeinsame Projektziel, den Fläming aufblühen zu lassen, neue Initiative, Kooperationen und Ideen, die am Beginn noch nicht absehbar sind.

Für Kommunen und andere Flächeneigentümer im öffentlichen Raum, insbesondere auch für Friedhofsträger, stellen die Pflege und Sicherung der Flächen und Bäume häufig eine Herausforderung dar: die Flächen sollen gepflegt sein, und die Kosten sollen möglichst gering gehalten bzw. im geplanten Rahmen liegen. Besonders bei Friedhöfen sind aufgrund der demografischen Veränderungen und einer veränderten Friedhofskultur häufig Überhangflächen vorhanden, deren Pflege Ressourcen braucht. Gleichzeitig stellen solche Flächen ein hohes Potenzial zur Förderung der biologischen Vielfalt dar. Mit einer Kommune und einer kirchlichen Verbundgemeinde werden beispielhaft biodiversitätsfördernde Konzepte der Freiflächenpflege im öffentlichen Raum entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und anderen Trägern zur Verfügung gestellt.

Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus und landwirtschaftliche Beratungsunternehmen haben einen hohen Einfluss auf die Gestaltung und Bewirtschaftung von Flächen im Allgemeinen. In einem Konsultationsprozess mit Vertreter/innen solcher Unternehmen wird im Projekt eruiert, in welcher Form und unter welchen Bedingungen eine stärkere Sensibilisierung in der Beratung für biodiversitätsfördernde Maßnahmen erfolgen kann und welche Schritte nötig sind. Die Projektakteure kooperieren auch mit der Stadt Wittenberg in deren Projekt „Stadtgrün – naturnah“.

Für eine ökologische Aufwertung von Kulturlandschaften wie dem Projektgebiet im Fläming gibt es zahlreiche Möglichkeiten, deren Aufwand und Effekt je nach Flächenkulisse sehr unterschiedlich sein kann. Die Landwirtschaft im Fläming zeichnet sich durch eine nicht unerhebliche Bandbreite an Nutzungsformen und -intensitäten aus, was individuelle Lösungen erfordert, die sich an den jeweiligen betrieblichen oder örtlichen Gegebenheiten orientieren. Grundsätzlich machen Maßnahmen jedoch überall dort Sinn, wo ein Vorteil für Natur und Landschaft erzeugt werden kann. Hierbei muss jedoch auch die Arten- und Lebensraumausstattung der umliegenden Landschaft beachtet und betrachtet werden. Ein realer Mehrwert von Flächen für Natur und Landschaft kann nur entstehen, wenn diese in einen hochwertigen ökologischen Zustand versetzt werden und die Aufwertung nachhaltig ist.

Hinsichtlich der konkreten Umsetzung von Maßnahmen ist daher eine fachliche Begleitung und Beratung von aktiven Landwirtschaftsbetrieben übergeordnetes Ziel. Hierdurch sollen die Qualität der Umsetzung und die Zielerreichung gewährleistet werden. Zudem sollen gute Beratungs- und Begleitungsangebote die Teilnahmebereitschaft kontinuierlich fördern, u. A. an Feldtagen und Workshops sollen Potentiale und Herausforderungen aufgezeigt werden. Im Projekt sollen zunächst fünf Landwirtschaftsbetriebe unterstützt werden.

Ziel der Begleitung, Beratung und Unterstützung durch Experten (z. B. vom Professor Hellriegel Instituts (PHI) und der Hochschule Anhalt (HS)) ist die Entwicklung und Umsetzung ökologisch sinnvoller, praxistauglicher und individueller Lösungen zur Förderung der Biodiversität. Maßnahmen sollen dabei durch regionale Akteure mit herkömmlicher landwirtschaftlicher Technik umgesetzt werden können. Individuelle Fördermöglichkeiten zur Honorierung der Maßnahmen sollen geprüft werden. Als unterstützendes Material sollen Maßnahmenblätter und Pflegekalender erarbeitet werden. Hierdurch sollen die Akteure in die Lage versetzt werden überwiegend eigenständig zu handeln. Bei Unsicherheiten oder nötigem Anpassungsbedarf werden lokale Ansprechpartner, wie der Naturpark Flämig und der Landschaftspflegeverband Wittenberg die weiterführende fachliche Begleitung auch über den Projetzeitraum hinaus absichern.

Zur anfänglichen Steuerung von Anlage und Pflege, sowie zur Öffentlichkeitswirksamen Darstellung des Mehrwertes für Biodiversität und Landwirtschaft soll während des Projektzeitraums ein Monitoring zu Tieren und Pflanzen durchgeführt werden. Die Ergebnisse sollen in die Kommunikationsarbeit einfließen.

Antragsteller:

Stadt Wernigerode

Thema des Vorhabens:

Apfel, Birne, Wildbiene

Projektort:

Wernigerode

Laufzeit des Vorhabens:

24 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

32.664 EUR

Kleine Maßnahme

Wernigerode verfügt über sehr viele Obstbäume auf kommunalen Flächen, nicht wenige davon im Siedlungsbereich. Einige wurden über das Projekt „Baumpatenschaften“ gepflanzt. Dieses Projekt wurde in Vorbereitung der Landesgartenschau in 2004 ins Leben gerufen. Inzwischen wurden über 800 Bäume gepflanzt, darunter viele historische Obstsorten. Einige wurden als Streuobstwiesen angelegt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere z.T. alte Obstwiesenflächen. Streuobstwiesen gehören in Europa mit ihrer Arten- und Sortenvielfalt zu den Lebensräumen mit der höchsten biologischen Vielfalt. Streuobstwiesen gelten zwar als wesentlicher landschaftsprägender Bestandteil, die Bewirtschaftung durch Private oder Vereine hat aber im Harz keine so große Tradition wie etwa im Süden und Südwesten Deutschlands. Da eine landwirtschaftliche Intensivnutzung von Streuobstwiesen nicht möglich ist, ist ihr Bestand stark zurückgegangen. Die verbliebenen Flächen sind heute Rückzugsgebiet für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten und ein prägendes Element der Kulturlandschaft. Vor allem für Insekten haben sie eine große Bedeutung, da sowohl der Unterwuchs (Blühwiesen) als auch Obstbaumblüte und die Früchte eine wichtige Nahrungsquelle darstellen, wie Studien auf Streuobstwiesen in Sachsen-Anhalt (Schuboth/Krummhaar 2019; Saure 2016) gezeigt haben. Auf den Flächen werden außerdem alte, regionaltypische Obstsorten erhalten. In SachsenAnhalt zählen Streuobstwiesen zu den gesetzlich geschützten Biotopen (NatSchG LSA, § 22).

Insofern ist es umso wichtiger verbliebene Altbestände dieser wertvollen Biotope zu sichern und um Neuanpflanzungen zu ergänzen. Voraussetzung für den Erhalt ist eine fachgerechte Pflege. Darüber hinaus bieten sie viele Möglichkeiten der Regionalvermarktung und Umweltbildung. Regionale Produkte wie Apfelsaft, Marmeladen u.a. erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Die Aufrechterhaltung dieser naturschutzfachlich sehr wertvollen Flächen stellt die Stadtverwaltung vor große Herausforderungen. Aufgrund der Bäume gestaltet sich das Mähen mit gängigen Mähgeräten schwierig. Viele Flächen sind überaltert, fachgerechter Baumschnitt und Nachpflanzungen sind dringend notwendig. Mangel an personellen und finanziellen Ressourcen führen zur Vernachlässigung der Streuobstwiesenpflege. Insbesondere die vergangen drei sehr trockenen Frühjahre/Sommer haben den Flächen und Bäumen, insbesondere den Kirschen, sehr zugesetzt, viele sind abgängig.

Die Idee Streuobstwiesen in Wert zu setzen, Akteure zu vernetzen und Ehrenamtliche ins Boot zu holen existiert bereits eine längere Zeit. Aus diesem Grund hat die Stadt Wernigerode engagierte Bürger bei der Gründung eines Streuobstwiesenvereins unterstützt (Gründung 4.10.2020, www.nordharzer-streuobstwiesen.de). Einige der Akteure verfügen über großes Fachwissen in diesem Bereich, da sie bereits seit vielen Jahren Streuobstwiesen pflegen, das Obst nachhaltig nutzen und teilweise vermarkten. Eine finanzielle Förderung kann der Stadt nun die Chance geben, dieses Wissen und die Erfahrungen zusammenzuführen, systematisch zu nutzen und gezielt im Rahmen von Projekten umzusetzen.

So können kommunale Aktivitäten gestärkt/unterstützt und das Engagement auf weitere Schultern verteilt werden. Flächen können zudem fachgerecht entwickelt und gepflegt, eine stabile Regionalvermarktung etabliert und eine Umweltbildung insbesondere mit Schulen und Kitas, aber auch für Erwachsene, gefördert werden. Hierfür sollen im Verein zwei Personen als Streuobstpädagogen (bei Streuobst Pädagogen BNE e.V, www.streuobst-paedagogen.de) ausgebildet werden. Im Wernigeröder Bürgerpark wird das Thema exemplarisch auf der Fläche (Obstbäume, Infotafeln) und im Grünen Klassenzimmer in der Umweltbildung aufgegriffen.

Kooperationen sind auch mit der örtlichen Gastronomie und dem Einzelhandel vorgesehen. Über den Studiengang Tourismusmanagement wird auch die Hochschule Harz mit ins Boot geholt.

Antragsteller:

Stadt Kalbe

Thema des Vorhabens:

Sanierung des Kurparkes

Projektort:

Kalbe

Laufzeit des Vorhabens:

18 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

200.000 EUR

Kleine Maßnahme

Der Kurpark Kalbe (Milde) wird somit ein Verbund von verschiedensten Lebensräumen für Flora und Fauna übergreifend zu dem einmaligen Buchsbaumgarten in der Altmark am Schloss von Gosslar. Er bietet nicht nur Insekten und Kriechtieren eine Heimat sondern auch seltenen Vögeln, wie dem Eisvogel, aber auch den heimischen Säugetieren, wie dem Reh und dem Wildschwein, die dieses stadtnahe Waldgebiet bereits jetzt erobert haben.

Nach der Sanierung des Kurparks wird dieser per Antrag in das landesweite Netz der Gartenakademie Sachsen-Anhalt sowie weiterer überregionaler Netzwerke Eingang finden. Die Hauptwege des Kurparks Kalbe (Milde) werden barrierefrei umgestaltet, sodass die Kulturlandschaft für alle Besucher erreicht wird. Insbesondere in Zusammenarbeit mit den lokalen Altenheimen sowie der Reha Einrichtung Medianklinik werden Konzepte erarbeitet und verwirklicht, die es ermöglichen, auf spezielle Wünsche und Notwendigkeiten der besonderen Besucher einzugehen.

Der Park Kalbe (Milde) stirbt im Augenblick durch den Klimawandel bedingt ab. Durch die Sanierung wird dem entgegengetreten und Baum- und Pflanzenarten gefördert, die den Wasserhaushalt des Bodens begünstigen sowie die Luftreinheit verbessern. Weitere Effekte sind der Erholungswert für den Tourismus und die Naherholung. Der Naturschutz ist ein wichtiger Punkt und wird besonders im Bereich Waldlandschaft Milde-Aue gefördert und berücksichtigt. Das lokale Microklima wird positiv beeinflusst und kühlt die anliegenden urbanen Bereiche.

Synergieeffekte für Natur, Umwelt und Klima verbinden sich im neu entstehenden Kurpark zu einer touristisch wertvollen Einheit, die Naturschutz, Naherholung und Klimaschutz in sich vereint.

Die Bürger engagieren sich ehrenamtlich an der Wassertretstelle und deren Pflege. Des Weiteren fördern Vereine der Stadt Kalbe (Milde) sowie Unterstützer den Erhalt der Brücke zur Liebesinsel als Symbol der bürgerlichen Beteiligung im öffentlichen Park. Es werden Infoveranstaltungen organisiert und Spendenaktionen durchgeführt, um Teilprojekte im Kurpark umzusetzen (z.B. Brücke Liebesinsel, Baumspenden im Kurpark).

Dieser Maßnahmenkomplex hat Vorbildwirkung und kann aufzeigen, wie dem Klimawandel aktiv begegnet werden kann. Andere Akteure können gewonnene Erfahrungen und Wege der Umsetzung nutzen und somit Erfahrungen austauschen. Die Stadt Kalbe (Milde) lädt sie ein, mit Freude, Mut und Taten, Zukunft erlebbar zu machen.

Antragsteller:

Stattwerke

Thema des Vorhabens:

Agroforstsysteme

Projektort:

Modellflächen

Laufzeit des Vorhabens:

24 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

200.000 EUR

Kleine Maßnahme

Zunehmende Extremwetterereignisse wie Hitze und Starkniederschläge stellen die Landwirtschaft vor extreme Herausforderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits allgegenwärtig und treffen Sachsen-Anhalt als eines der niederschlagärmsten Bundesländer auf besonders harte Weise. Effektive Anpassungsstrategien in der Landbewirtschaftung sind vor diesem Hintergrund dringend notwendig, um die Folgen des Klimawandels in Zukunft abzufedern und die Zukunftsfähigkeit der ländlichen Räume sicherzustellen.

Darüber hinaus stellt der gravierende Verlust an Arten und Lebensräumen die gesamte Gesellschaft vor ernsthafte Problemen. Von den Auswirkungen des Rückgangs an Biodiversität ist auch die Landwirtschaft in besondere Weise betroffen, da Insekten und Bestäuber wichtige Ökosystemdienstleistungen und -funktionen erfüllen.

Vor diesem Hintergrund soll das Projekt zielführende Lösungsansätze durch die Entwicklung und Anlage einer struktur- und diversitätsreichen Agroforst-Modellanlage auf einer Fläche von 4 ha gewährleisten und praktisch umsetzen. Unter Agroforstwirtschaft ist grundsätzlich ein nachhaltiges Landnutzungskonzept zu verstehen, bei denen Gehölze (Bäume und/oder Sträucher) mit landwirtschaftliche Nutzung (Ackerbau, Gartenbau oder Weidewirtschaft) kombiniert werden, um sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteilswirkungen zu erzielen.

In diesem Zusammenhang sollen im Rahmen des Projekts mehrreihige Gehölzstreifen mit einem hohen Gehölzanteil von mindestens 15%, einer relativ hohen Pflanzdichte und differenzierten Strukturierung angelegt werden, die dem Aufbau eines natürlichen Waldrandes ähneln. Neben Pioniergehölzen, die der Bodenfruchtbarkeit und dem Bodenaufbau dienen, sowie Gewächsen mit förderlichen Eigenschaften und Funktionen für die Biodiversität soll das wesentliche Hauptaugenmerk bei der Anpflanzung von Gehölzen mit Fruchtertragskomponenten liegen, die der Humanernährung dienen. Zwischen Pflanzen, Boden und Insekten sowie weiteren Organismen sollen zudem möglichst vielseitige positive Interaktionen und Synergieeffekte geschaffen werden.

Der Nutzen des geplanten Agroforst-Modellprojekts besteht in seinen vielfältigen multifunktionalen Eigenschaften für die Kulturlandschaft, den mehrfach positiven Umwelt- und Klimaeffekten, dem Beitrag zum Ressourcenschutz sowie der Förderung und Entwicklung einer artenreichen Kulturlandschaft mit besonderem Augenmerk hinsichtlich der Insektenvielfalt. Das Projekt soll zudem eine Vorbildfunktion erfüllen, erstens durch die Einbindung und Vernetzung verschiedener Akteursgruppen im ländlichen Raum sowie von Stadt und Land und zweitens durch weiterer Kernbestandteilen des Projekts wie Umweltbildung, Bürgerbeteiligung und innovativer Projektelemente.

Zusammenfassend hat das Projekt zum Ziel, die Bereiche Landnutzung, Biodiversität, Natur- und Ressourcenschutz, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie Partizipation und soziale Vernetzung auf innovative Weise miteinander zu verknüpfen und Möglichkeiten zur Nachnutzung und Übertragbarkeit zu schaffen.

Antragsteller:

Kirchgemeinde Nordgermersleben

Thema des Vorhabens:

Pfarrgartengestaltung

Projektort:

Nordgermersleben

Laufzeit des Vorhabens:

10 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

177.431 EUR

Kleine Maßnahme

Der Pfarrgarten Nordgermersleben hat eine Größe von ca. 5000 qm. Die Fläche ist zurzeit teilweise versiegelt oder Brache infolge der Geflügelhaltung der ausgezogenen Mieter. Der Gemeindekirchenrat hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Pfarrgarten in eine grüne Oase als Raum der Begegnung von Menschen in intakter Natur nachhaltig zu entwickeln.

Der erste Schritt ist die Öffnung des Gartens für alle Gäste. In der Ortschaft gibt es einen Kükelhaus- Erlebnispfad mit fünf Stationen. Hugo Kükelhaus setzt Impulse für Pädagogik, Architektur und ökologische Denkweisen.

Vor allem Kindern fehlen heute die Erfahrungen mit natürlichen Prozessen und Naturgesetzen, um die Sinne zu entfalten. Auf dieser Grundlage wurde quer durch den Ort der Pfad der Sinne errichtet, mit bisher fünf Stationen: die Sonnenuhr, den Sellstedtbrunnen, den Naturspielplatz mit Drehscheibe und Rutsche, den Naturpark und das Ökobad. Als weitere Station wird das
Germania — Denkmal restauriert und unser Pfarrgarten würde als siebente Station entstehen können. Die Kirchgemeinde will eine neue Willkommenskultur entwickeln. Die künftigen Nutzer sind die Teilnehmer der kirchlichen Treffen und die Sängerinnen und Sänger des Chores und die Posaunenspieler und Jungbläser und deren Gäste. Chor und Posaunen haben eine lange Tradition und sind leitungsmäßig neu aufgestellt.
Die Neugestaltung des Gartens bietet dauerhaft die Möglichkeit auch während der Pandemie und auch danach die Flächen multifunktional zu nutzen.

Im Zuge der Vorbereitung war der Gemeindekirchenrat überwältigt von den Gestaltungsvorschlägen des Experten. Das Grundstück ist von beiden Seiten erschlossen. Beginnend vom Dorfgraben soll die größere Fläche als Streuobstwiese mit Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Quitten angelegt werden.
Dazu essbare Wildsträucher und eine Erlebnisbaustelle für kreatives Naturerleben. Auch Nistkästen, Weidenhütten und ein Insektenhotel sollen hier ihren Platz finden. Die östliche Fläche wird mit einer Blühwiese mit einzelnen Großsträuchern und einem Steinhaufen als Rückzugsort für Lebewesen angelegt.

Ein Sitzplatz verbindet die unterschiedlichen Bereiche.

An die Grünanlage schließt sich der Freizeitbereich für Kinder an. Eine Windpumpe (Ton und Klang) und ein Seilgerät sind ganz im Sinne von Hugo Kükelhaus. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrhaus soll eine größere grüne Publikumsfläche entstehen. Eine Sängerbühne soll durch andere Mittel finanziert werden. Hier können die Chöre proben und auch zu Pandemiezeiten Konzerte geben, was in der Kirche unzulässig wäre. Die Orgellernkirche ist eng mit dem Pfarrhaus und dem anliegenden Garten zu nutzen.

Am Pfarrhaus entsteht ein Bauerngarten, ein Kräutergarten, ein Naschgarten mit einem Kirchenkreuz für Freiluftgottesdienste.

Mit dem Projekt wird für die Öffentlichkeit die große Bedeutung der Gärten als sozialer und kultureller Treffpunkt und naturnaher Aufenthaltsort neu in den Mittelpunkt gebracht.

Antragsteller:

Traditionsobst Bosse

Thema des Vorhabens:

Sanierung Wirtschaftsgelände

Projektort:

Wernigerode

Laufzeit des Vorhabens:

24 Monate

Höhe des Förderbedarfs:

178.138,- EUR

Kleine Maßnahme

Dr. Bosse Traditionsobst ist ein seit 2011 bestehender seltener, biozertifizierter Landwirtschaftsbetrieb in Sachsen-Anhalt, der ausschließlich ca. 17 ha Streuobstwiesen (ca. 1.500 Bäume) mit traditionellen Methoden aufforstet, naturnah und nachhaltig bewirtschaftet und deren Produkte erfolgreich regional vermarktet. Ebenfalls kümmert sich das Unternehmen um den Sortenerhalt alter Obstsorten und ist stark im Naturschutz und in der Weitergabe des Wissens im Rahmen der Streuobstpädagogik eingebunden.

Das beantragte Projekt umfasst die Sanierung und Erweiterung zweier historischer Gebäude (Öbstlerhaus und Bienenhaus) auf einer ca. 9 ha großen Streuobstfläche, dem „Jakob I und II“. Die Fläche „Jakob“ und die darauf stehenden Gebäude sind sowohl als naturnahe Obstanbaufläche sowie Lager- und Arbeitsräume als auch als Treffpunkt für Interessierte des Naturschutzes und als Weiterbildungszentrum für Streuobstanbau bevorzugt geeignet.

Beide Gebäude, das ursprüngliche „Bienenhaus“ und das „Öbstlerhaus“ sind derart desolat, dass es nicht wieder in den Ursprungszustand versetzt werden konnten.

Mit dem Projekt sollen die Gebäude wiederaufgebaut und erweitert werden und schließlich als Arbeitsräume für Imkerei sowie als Tagungs-, und Schulungs/Forschungszentrum für Fortbildungen zu Imkerei, Bildungstourismus, zum Thema Streuobst und Beweidung genutzt werden. Eine Schauimkerei soll entstehen.

Die Teilfläche „Jakob I“ ist zum Teil FFH-Biotop und beherbergt 400 Bäume, darunter 300 Neuanpflanzungen, überwiegend Hochstämme mit ca. 120 Sorten darunter Raritäten wie Marone, Walnuss, Speierling und Mispel. In das Gelände ist an geschützter Stelle eine Baumschule für Jungbäume und Frischveredlungen integriert. Das Projekt dient der Weitergabe von langjährigen Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und traditioneller Landwirtschaft.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner