4. VG Weidaland
Das Projekt soll im Bereich der Verbandsgemeinde Weidaland ausgeführt werden. Auf Grund der hervorragenden Böden wird die Region seit über 7000 Jahren landwirtschaftlich genutzt. Diese Nutzung wurde im Laufe der Geschichte immer stärker intensiviert und maschinisiert. In den 1960er und 1970er Jahre wurden zur Vergrößerung der Äcker sämtliche Bäume und Sträucher entfernt. Dies hatte sehr weitreichende Konsequenzen für die Erosion der Böden als auch für den gesamten Naturhaushalt. Wind- und Wassererosion, drastisch verringerte Grundwasserneubildung, sowie ein massiver Rückgang der Artenvielfalt durch Wegfall der Nahrungs- und Reproduktionsräume waren und sind die Folge. Bereits in den 80er Jahren wurde versucht dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Es wurden an den wenigen verbliebenen Wegen in Nord-Süd Richtung Pappeln, Ahornbäumen und Kirschen gepflanzt. Große Teile dieser Baumbestände sind inzwischen abgängig, da sie nicht gepflegt, überaltert oder erkrankt sind.
Um die oben benannten Entwicklungen und Problemlagen nachhaltig zu verändern, stellt sich das hier vorzustellende Projekt folgende Ziele:
- Erosionsschutz und Schaffung eines Mikroklimas für eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung
- Biotopvernetzung und Schaffung von Lebensräumen in der ausgeräumten Agrarlandschaft für heimische Insekten, Vögel und Säugetiere Lösungsweg
- Ersatz der erkrankten oder überalterten Baumbestände unter Einsatz von Pflanzenkohle zur überbrückenden Wasserspeicherung in Dürrezeiten
- Obstbäume als Lebensgrundlage von heimischen Tieren und zur Nutzung durch Obstverarbeitung
- Blühstreifen als Lebensraum von Insekten und Vögeln mit max. einschüriger Mahd
- Anpflanzen kleiner Heckenstreifen als Leitstruktur für wandernde Tierarten, sowie als Nahrungsquelle, Versteck und Reproduktionsort
Um den Biotopverbund in Ost-Westausrichtung aufzubauen, wird an drei bisher gehölzfreien Wegen (8-12 m breit und im Eigentum der Gemeinde) eine Kette aus Dreierbaumgruppen, Hecken und Wegrainblühstreifen Verbindungen für ziehende Tierarten und neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Säugetiere des Offen- und Halboffenlandes herstellen.
Da ausgeräumte Landschaften kein Spezifikum des Projektgebietes sind, lassen sich die hier erprobten Lösungsstrategien überregional umsetzen.