8. Hochschule Anhalt
Um weitere Landflucht zu verhindern und Dörfer wieder zu beleben, ist es erforderlich, die dörfliche Mobilitätkomplett neu zu denken. Nur wenn gesichert ist, dass Kinder ihre Schule, Freizeitaktivitäten und Freunde erreichen können, ohne ständig von den Eltern gefahren zu werden, werden sich junge Familien gern in Dörfern niederlassen. Das Gefühl, jederzeit mobil sein zu können, ist ein zentrales Bedürfnis der Menschen und darf, willman die ländlichen Strukturen stärken, nicht auf die urbanen Regionen beschränkt sein. Dies ist die Grundlagedafür, Mobilität auf dem Land neu zu denken.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und nach einer Testphase im Burgenlandkreis ein bundesweiter Einsatz einer App, die Termine der Dorfbewohner bündelt, um die Infrastruktur im Dorf zu verbessern. Es soll erprobt werden,ob die Umleitung von Mitteln des ÖPNV in die Förderung des dörflichen Gemeinschaftsverkehrs eine Perspektivefür die Zukunft sein kann. Mithilfe zweier für das Dorf angeschafften Elektrofahrzeuge unterschiedlicher Bauart(ein reines Personenfahrzeug und ein Fahrzeug mit einem größeren Laderaum) soll ein praktischer Test durchgeführt werden. Ein zu erzielender Nebeneffekt ist gleichzeitig die Stärkung sozialer Strukturen durch die stärkere Vernetzung der Dorfbewohner. Damit ist die Verhinderung weiterer Landflucht resp. Umkehr derLandflucht in Richtung Zuzug, Steigerung der Attraktivität des ländlichen Lebens, die Veränderung derdörflichen Mobilitätsgewohnheiten, die Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Reduzierung des C02-Ausstoßes,die Nutzung alternativer Energien, die Erhöhung innerdörflicher Kommunikation und des ländlichenZusammenhalts sowie die Vorbereitung dörflicher Strukturen für das Autonome Fahren angestrebt.