Die 4. Sommerakademie fand am 19.10.2022 im Dorfgemeinschaftshaus in Schleberoda unter der Schirmherrschaft von Herrn Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forstend es Landes Sachsen-Anhalt statt. Die Sommerakademie wurde offiziell von Herrn Dr. Boß, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Stadt-Land sowie von Herrn Mänicke, Bürgermeister der Stadt Freyburg (Unstrut) sowie Herrn Böhm, Amtsleiter des Amts für ländliche Entwicklung des Burgenlandkreises mit einem Grußwort eröffnet.
Im Rahmen seines Statements auf der Sommerakademie verkündete der Schirmherr Herr Minister Schulze anschließend die positive Botschaft der Verlängerung des Förderungszeitraumes des Netzwerks Stadt-Land bis 31.12.2024.
Die diesjährige Sommerakademie stand unter dem Thema „Regionale Gerechtigkeit – Konflikte und Lösungsansätze im Verflechtungsbereich zwischen Stadt und Land“.
Im Hinblick auf flächenrelevante groß- und kleinräumige Vorhaben der Landesentwicklung stehen Stadt-Land-Verflechtungen vor besonderen Herausforderungen, was die Gerechtigkeit bei der Verteilung von Lasten und Nutzen und Fragen der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Planungsprozessen anbelangt. Genauso vielfältig wie die regionalen Themen sind auch die verschiedenen Perspektiven aus denen regionale Gerechtigkeit betrachtet werden kann. Denn was regional gerecht ist, entscheidet immer die Perspektive aus der wir den Gerechtigkeitsbegriff diskutieren. Der Diplom Ingenieur für Landschaftsplanung Prof. Dr. Ing Thomas Weith des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. / Universität Potsdam hielt auf der Sommerakademie hierzu einen wissenschaftlichen Fachvortrag und schaffte damit die Basis für die sich anschließende Podiumsdiskussion.
Im Rahmen des fachlichen Vortrags und der Podiumsdiskussion wurde schnell klar, regionale Gerechtigkeit braucht vor allem den Austausch über gerechte Lösungen zu den zentralen und regional evidenten Themenfeldern wie Wohnen, Energie oder Kompensation. Nur konkrete Diskussion vor Ort ermöglichen nachvollziehbare und dauerhaft-tragfähige Lösungen. Sie braucht aber ebenfalls entsprechende Bewertungsmaßstäbe, um regionale Mindeststandards in angemessener Form zu erhalten und differenzierte Entwicklungsoptionen mit entsprechenden Ausgleichsmechanismen. Nicht zuletzt ist die Auseinandersetzung mit den zentralen regionalen Themenfeldern im Sinne der regionalen Gerechtigkeit auch immer ein Aushandlungsprozess zwischen verschiedenen Stakeholdern und weiteren Interessensgruppen. Daher gilt es bei sich anbahnenden neuen Entwicklungstendenzen entsprechende Interessensgruppen frühzeitig in die Prozesse und Planungen einzubinden und partizipativ zu beteiligen.
Nach dem fachlichen Teil der Veranstaltung lud das Netzwerk die Besucher zu einem gemütlichen Sommerfest mit Essen, regionalem Wein und regionalen Produkten ein.
Die Möglichkeit, für Austausch und Vernetzung sowie einen Einblick in die geförderte Projektvielfalt des Netzwerks durch die Poster-Präsentationen und der Vor-Ort Präsenz einiger Antragsteller mit Ihren Projekten zu bekommen, wurde von den Gästen sehr gern angenommen.