Anliegen der Tagung
„Smarte“ Arbeits- und Lebensweisen stellen das Verhältnis von Stadt und Umland in ein neues Licht. Die Pandemie hat gezeigt, dass auch ein Arbeiten mittels des Einsatzes von Informationstechnologien außerhalb der (Kern)Stadt effizient möglich ist und sogar von positiven Effekten für die Umwelt beglei- tet wird. Dabei ist das Thema der Stadt-Umland-Beziehungen nicht neu. Bereits in den 1990er Jahren wurden die engen Verknüpfungen des städtischen und ländlichen Raums gesehen und mit dem Begriff „Stadtregion“ umschrieben (Müller 1999). War noch in letzter Zeit eine Art „Landflucht“ zu beklagen, die mit Leerstand und „sterbenden Dörfern“ einherging, ist seit geraumer Zeit ein „Zurück aufs Land“ (zuweilen wird von Stadtflucht gesprochen) zu beobachten. Das Umweltbundesamt (UBA) hat jüngst als zentrale Handlungsfelder Wohnen, Arbeiten, Erholung und Mobilität als das „magische Viereck“ in Umlandstädten und -dörfern identifiziert (UBA 2021). Es wird ein Perspektivenwechsel wahrgenom- men: das Umland einer Kernstadt wird nicht länger nur als Transitraum, Schlafstadt oder Pendlerraum sondern als Arbeits- und Lebensmittelpunkt der Einwohner*innen gesehen.
In der Tagung, die gemeinsam mit der LAG Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern veranstal- tet wird, werden aus den beteiligten Bundesländern Erfahrungen mit den Stadt-Umland-Beziehungen vorgestellt und diskutiert. Der Blick fällt dabei insbesondere auf strukturschwache, schrumpfende ländliche Bereiche. Neben den oben genannten Themen werden Herausforderungen der gleichwerti- gen Lebensverhältnisse, Energieversorgung und des Siedlungsrückzugs in den Fokus der Betrachtung gerückt, um nur einige Aspekte zu nennen.
Begleitet wird die Tagung von einer Poster-Ausstellung, in der Ergebnisse aus dem Planungslabor „Raumbilder Lausitz 2050 – nachhaltige Transformation entwerfen“ vorgestellt werden. Hier werden Problemstellungen sowie Lösungsvorschläge für neue Stadt-Umland-Beziehungen thematisiert.